Oft kommen Eltern zu uns mit dem Wunsch doch schnell einmal ein kleines Loch zu füllen, da ja der Rest der Zähne bereits vom Familienzahnarzt untersucht worden ist.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns ausschließlich auf unsere eigenen Untersuchungen und Diagnoseergebnisse verlassen.

Dabei geht es nicht nur um den Zustand der Zähne selber, sondern auch um das Verhalten des Kindes, seinen allgemeinmedizinischen Zustand und die Erwartungen der Eltern an die bevorstehende Therapie. So wird eine an der Realität orientierte und machbare Therapie entwickelt, die den Erhalt der Milchzähne für die nächsten Jahre sichert.

Von wegen: „Milchzähne fallen ja sowieso aus, das Pflegen der ersten Zähne lohnt sich nicht …!“ So hat man früher gedacht.

Heute aber weiß man, dass die ersten Zähne nicht nur Platzhalter für die bleibenden Zähne sind.

Man hat ihre große Bedeutung für die Entwicklung von Gesicht und Kiefer erkannt, ebenso ihre Wichtigkeit für die normale Funktion des gesamten Sprachapparats. Deshalb ist die rechtzeitige und konsequente Behandlung im Krankheitsfall unumgänglich, um einen drohenden Verlust der erkrankten Zähne abzuwenden.

Wenn ein Kinderzahn von Karies befallen ist, geht es zunächst um die Entfernung des infizierten Bereichs. Anschließend wird der Zahn gefüllt.

Als Füllmaterial verwenden wir in keinem Fall Amalgam, sonder entweder Zement oder Kunststoff. Die Zementfüllung ist etwas weicher als Kunststoff und wird von den Gesetzlichen Krankenkassen komplett bezahlt.

Die Kunststoff-Füllung hingegen kann exakt der individuellen Zahnfarbe angepasst werden. Sie zeichnet sich durch große Belastbarkeit und lange Haltbarkeit aus.

Die anfallenden Kosten übernimmt die Krankenkasse anteilig. Die Entscheidung über das Füllmaterial treffen Sie als Eltern unserer Patienten, wir beraten sie zuvor intensiv.

Wenn ein Milchzahn schon sehr weit durch Karies zerstört wurde, reicht eine Füllung nicht mehr aus. Bei diesen Zähnen müssen Behandlungen am Zahnnerv erfolgen und große Bereiche in kautragenden Teil des Zahns entfernt werden.

Die einzige Möglichkeit solche Zähne zu erhalten, ist die direkte Überkronung mit vorgefertigten Kronen. Diese sind im Seitenzahnbereich aus medizinischen Edelstahl gefertigt – unsere so genannten Ritterzähne.

Wie Ihr Kind diese Art der Versorgung annimmt, hängt im großen Maße von Ihnen ab. Sie sollten also negative Bemerkungen über das Aussehen vermeiden. Bei positiver Verstärkung durch Ihre Seite sind die behandelten Kinder oft so stolz auf Ihre „neuen Zähne“, dass Sie es kaum erwarten können diese im Kindergarten oder Schule Ihren Freunden zu zeigen.

Nur so bleibt die Kau- und Platzhalterfunktionen erhalten. Darüber hinaus können auch weiße, allerdings auch kostenintensivere Kronen verwendet werden.

Kronenversorgungen im Frontzahnbereich sind immer zahnfarben, werden aber von der gesetzlichen KK nicht bezahlt, da Sie weit über dem Maß einer ausreichenden und wirtschaftlichen Behandlung liegen und als Therapieversuch anzusehen sind. Bei privat versicherten Kindern werden diese Leistungen in der Regel voll erstattet.

Bei fortgeschrittenem Kariesbefall kommt es auch bei Milchzähnen häufig zur Schädigung des Zahnnervs. Bakterien gelangen aus dem kariösen Bereichen in das sterile System des Zahnnervs, wodurch sich weit ausgedehnte Entzündungsprozesse entwickeln.

Diese bedrohen nicht nur den Zahn selbst, sondern auch das umliegende Hart- und Weichgewebe. Besonders die in der Nähe der Milchzahnwurzel liegenden Zahnkeime der bleibenden Zähne können irreversibel geschädigt werden.

Die von uns angebotenen Behandlungen umfassen eine teilweise Entfernung des Zahnnervs und die komplette Entfernung.

Diese Behandlungsformen stellen die letzte Möglichkeit dar, kariös erkrankte Milchzähne zu erhalten.

Diese Milchzähne müssen immer mit der oben beschriebenen Technik der konfektionierten Milchmolarenkrone weiter versorgt werden.

Bei manchen Kindern ist es – nicht nur bei sehr stark zerstörten Zähnen – notwendig, die Sanierung der Zähne in Narkose durchzuführen.

Die Gründe für diese besondere Behandlung können sein: Sehr starke Angstzustände der Kinder, ein ausgeprägter Würgereiz oder die mangelnde Kooperationsfähigkeit sehr kleiner Kinder, die den Sinn einer Zahnbehandlung nicht nachvollziehen können.

Häufig ist die Allgemeinanästhesie der beste Weg zu einem kariesfreien Gebiss. Vor dem Eingriff informieren wir die Eltern über den genauen Behandlungsablauf.

Unsere Anästhesisten setzen moderne Narkoseverfahren ein, durch die neben der Angst- und Schmerzfreiheit auch ein hohes Maß an Sicherheit für die kleinen Patienten und die besten Bedingungen für uns als Zahnärzte sichergestellt sind.

Auf diese Weise können wir aufwändige Zahnsanierungen oft in einer einzigen Narkosesitzung erreichen.

Um diesen Eingriff so sicher wie möglich zu gestalten, ist es unbedingt notwendig, dass Sie uns alle medizinisch relevanten Daten Ihres Kindes zur Verfügung stellen.

Mehr zum Thema Narkose lesen Sie hier…